Bei sicherheitstechnisch wichtigen Komponenten, z. B. in Kernkraftwerken, setzen wir auf das hydraulische Verspannverfahren, da Reibungseffekte von untergeordneter Bedeutung sind und praktisch keine Torsionsbeanspruchungen in den Bolzen auftreten. Zudem können alle Bolzen einer Verbindung gleichzeitig angezogen werden, wodurch sich eine umständliche Anziehreihenfolge erübrigt. Außerdem werden die Elemente der verspannten Verbindung – besonders die Dichtelemente – über ihre spätere Vorspannung hinaus belastet. Setzvorgänge werden damit beschleunigt und sind am Ende des Verspannens abgeklungen.
Damit die Höhe der resultierenden Bolzenspannungen kontrolliert und das Streuband der Spannung eingeengt werden kann, ist zusätzlich eine explizite Messung der Bolzenspannung nötig. Daher haben wir neben den hydraulischen Spannvorrichtungen verschiedene Systeme entwickelt, die eine lückenlose Kontrolle des Verspannvorganges erlauben.
Unter der Produktbezeichnung TEMESfl.ctrl stellen wir hydraulische Spannvorrichtungen zur Montage von Flanschverbindungen her, die entweder als einzelne Spannzylinder oder als Gesamtsystem eingesetzt werden können.
Beim System TEMESokto.ms werden die Spannvorrichtungen TEMESfl.ctrl mit speziell entwickelten Wegmesselementen – den "OKTO"-Messaufnehmern – ausgestattet, die direkt auf die Zugmuttern der Spannvorrichtung aufgesetzt werden. Sie messen die Längung von Schraubenbolzen mit Innenstift während des gesamten Spannvorgangs.
Alle Stufen des Verspannvorgangs sind am Bildschirm eines angeschlossenen Notebooks/Tablets sichtbar. Damit können einzelne Bolzen gezielt nachgelegt und die resultierende Vorspannung fast beliebig genau auf den Vorgabewert gebracht werden. Am Ende des Verspannvorgangs kann die Qualität der Montage durch ein Protokoll nachgewiesen werden.